Geschichte 1888 bis Heute
Baujahr/Errichtung: 1888–1889 (Erbauer: Carl Eduard Uhlig)
											Typisch für ein spät-19. Jahrhundertliches Gasthaus mit Veranstaltungsraum: mehrgeschossiger Bau (Erd-, Ober- und Dachgeschoss) mit großem Saal für Tanz/Versammlungen und zugehörigen Gaststuben und Gesellschaftsräumen.
Zwischen 1890er und Weltkriegszeit
1894 wechselte der Eigentümer: Friedrich Hermann Fankhänel aus Rödlitz beantragte die Schank- und Gastwirtschaft-Genehmigung.
											
											1898 erwarb Hermann Albin Uhlig das Haus; er ließ sich die Genehmigung erteilen für das „Schankgewerbe, öffentliche Tanzmusiken, 
											Singspiele, Marionettentheater“ etc. 
											
											Unter Uhlig entwickelte sich ein reges Vereins- und Kulturleben: z. B. 
											ründung des Radfahr-Vereins „Wanderlust Klaffenbach“ 1902, Nutzung des Saals 
											für Vereins-Versammlungen, Tanzveranstaltungen, Kirmes etc. 
											
NS-Zeit, Zweiter Weltkrieg und unmittelbare Nachkriegszeit
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs war das Haus weniger im Fokus – es gibt wenige detaillierte Berichte über genau diese Jahre. 
											
											Nach 1945 wurden Teile des Ober- und Dachgeschosses als Notwohnungen eingerichtet, da über 1000 Flüchtlinge und Bombengeschädigte in Klaffenbach Zuflucht fanden. 
											
											1945 entzogen die Behörden zunächst die Gastwirtschaftskonzessionen – auch für den Krystallpalast – aufgrund von politischen Prüfungen. 
											
DDR-Zeit
Ab etwa 1948 wurde das Haus Teil der staatlich verantworteten Versorgungseinrichtungen („HO“) und später als „Kulturhaus Klaffenbach“ genutzt. 
											
											1968 und 1989 wurde der Saal regelmäßig für Faschings- und Vereinsveranstaltungen genutzt, u. a. vom Würschnitztaler Carnevalclub (WCC). 
											
											
Nach der Wende bis heute
Nach der politischen Wende 1989 wurde das Gebäude privatisiert: 1990 gründete Hr. Neuhäuser die „Krystallpalast GmbH“, mit umfangreichen Sanierungen innen und außen. 
											
											Dennoch blieb der große Saal zunehmend weniger ausgelastet, der Betrieb ging zurück. 
											
											2017 war im Gebäude ein griechisches Restaurant - Dakos - eingemietet.  
											
											Aktuell (Stand 2025) wird versucht, wieder mehr kulturelle bzw. veranstaltungsbezogene Nutzung zu etablieren: z. B. Konzerte, Rock/Blues/Oldie-Events im Saal
											
											Bedeutung und Besonderheiten
Das Gebäude stellt ein typisches Beispiel für ein spät-19. Jahrhundertliches Gasthaus mit großem Tanz- und Veranstaltungsraum in einer ländlichen bis vorstädtischen Umgebung dar.
											
Es war über Jahrzehnte fest im Gemeinschaftsleben von Klaffenbach verankert: Vereinsfeste, Kirmes, Fasching, Tanzveranstaltungen.
											
Seine wechselvolle Nutzung – von privater Gastwirtschaft über staatliches Kulturhaus bis zu Gastronomie/Veranstaltungsort nach der Wende – spiegelt die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche Sachsens wider.
											
Es besteht denkmalpflegerisches und ortsgeschichtliches Interesse, da das Haus ein sichtbares Zeugnis der Lokalgeschichte von Klaffenbach und Umgebung ist.
											
Bau- und Architekturmerkmale
											Allgemeiner Gebäudetyp & Entstehung
											
Typisch für ein spät-19. Jahrhundertliches Gasthaus mit Veranstaltungsraum: mehrgeschossiger Bau (Erd-, Ober- und Dachgeschoss) mit großem Saal für Tanz/Versammlungen und zugehörigen Gaststuben und Gesellschaftsräumen. 
											
Baujahr/Errichtung: 1888–1889 (Erbauer: Carl Eduard Uhlig).
											
											Fassaden und äußere Gestaltung
											
Gliederung: horizontale Sockelzone (Sandstein/Verputz) und darüber verputzte Fassadenfläche mit plastisch gefassten Fensterrahmungen. Die Fensteröffnungen sind regelmäßig angeordnet; besonders großformatige, hochrechteckige bzw.
											halbkreisige Fensteröffnungen markieren die Saalzone. Auf alten Ansichtskarten und aktuellen Fotos ist ein dreiachsiger Mittelteil mit Giebel sichtbar.
											
Stilelemente: eklektische Schmuckformen des Historismus (dekorative Fensterumrahmungen, kleine Giebelzier—keine opulente Monumentalarchitektur, sondern bürgerlich-repräsentative Gestaltung passend 
											zu einem ländlichen Vergnügungshaus).
											
											Dach, Giebel und Höhenstaffelung
											
Satteldach mit hervorgehobenem Giebel im Mittelteil; Dachgeschosspartien mit Gauben bzw. Fensteröffnungen. Die Silhouette entspricht dem regional üblichen Wohn-/Geschäftshaus des späten 19. Jh. 
											(kein hoher, freistehender „Palast“, sondern ein kombiniertes Gasthaus- und Veranstaltungsgebäude).
											
											Innenaufteilung / Nutzungseinheiten (historisch)
											
Erd- und Obergeschoss: zwei Gaststuben, zwei Gesellschaftsräume, Tanzsaal mit Saalstube sowie ein Garten mit Veranden; der große Saal bildete das Kernstück für Bälle, Vereinsfeste und Konzerte. 
											(Genauer Raumwunsch/Belegung ist in historischen Akten dokumentiert.) 
											
											Konstruktion & Materialien (wahrscheinlich / sichtbar)
											
Tragstruktur: klassischer Massivbau (Mauerwerk) mit Putzfassade und Natursteinsockel; Holztragwerk im Dach. Innenausstattung historisch typisch: hölzerne Bühnen- und Saalböden, 
											Stuck- oder Holzleisten an Decken (solche Details sind auf alten Postkarten/Ansichten und Beschreibungen angedeutet). Konkrete originale Stuckelemente sind in späteren Berichten jedoch 
											nicht detailliert beschrieben.
											
											Veränderungen / Sanierungen
											
Nach 1945: Nutzungsteile als Notunterkünfte; staatliche Übernahmen/konkursähnliche Veränderungen in der DDR-Zeit führten zu Umnutzungen (z. B. Kulturhausfunktion). 
											
Nach 1990 Privatisierung und kleinere Sanierungsversuche; immer wieder Substanz- und Instandhaltungsbedarf am Saal und am rückwärtigen Bereich. 
											
In jüngerer Zeit gab es erneute Versuche, den Saal für Konzerte/Veranstaltungen zu reaktivieren.
											
											Erhaltungszustand (Stand letzte Berichte)
											
Der Saal wird in Berichten als renovierungsbedürftig bezeichnet; das Gebäude steht zwar weiterhin in Nutzung (u. a. Gastronomie), doch sind Investitionen nötig, 
											um die historische Saalqualität dauerhaft zu sichern.